Urbane Strand-Legenden: Verbrennung, Blendung und Fischattacken durch Piercing-Schmuck
Vielleicht könnt ihr euch noch daran erinnern, dass wir im Winter einen Artikel zum Thema Erfrierungen durch Piercings veröffentlicht haben. Es geht darum, dass Gesichts- oder Ohren-Piercings bei hohen Minusgraden so runterkühlen, dass es auf der Haut, auf der sie aufliegen, zu lokalen Erfrierungen kommt. Uns ist so ein Fall noch nie nachweisbar untergekommen, auch wenn es natürlich nicht ganz auszuschließen ist. Es gibt aber auch ähnliche Geschichten aus dem Sommer, von denen wir hier mal ein paar aufzählen wollen, wobei es unserer Meinung nach wieder nur verrückte urbane Legenden sind.
Der Klassiker: Verbrennung durch Bauchnabelpiercing
Die Geschichte ist eigentlich recht einfach erzählt. Die Trägerin eines großen Bauchnabelpiercings schläft am Strand in der prallen Sonne ein. Das metallene Bauchnabelpiercing hitzt sich so auf, dass es die umliegende Haut verbrennt bzw. diese wie ein Spiegelei gebraten wird.
Was ist davon zu halten? Nun, es ist höchst unwahrscheinlich, dass durch bloße Sonneneinstrahlung sich ein Piercing so weit erhitzt, dass es für den Träger zu ernsthaften Verletzungen kommt. Auch ist es mehr als unwahrscheinlich, dass jemand weiterschlafen würde, wenn ihm der Bauchnabel weggebrutzelt wird.
Geblendet durch Nippelshield
Hier soll es sich folgendermaßen zugetragen haben: Eine Dame mit großer Oberweite, Trägerin zweier metallener Nippelshields, ist oben ohne den ganzen Tag am Strand unterwegs. Da die Sonnenstrahlung im perfekten Winkel auf die beiden Nippelshields so fällt, dass sie durchgehend geblendet wird, hat sie wahlweise einen Unfall, weil ihr die Sicht genommen wurde, oder eine temporäre Sehstörung, oder aber sie blendet einen anderen Strandbesucher, der sie daraufhin verklagt.
Keine dieser zugegebenermaßen interessanten Geschichten lassen sich auf irgendwelchen seriösen Nachrichtenportalen finden. Vor allem aber müsste der Winkel für die Sonneneinstrahlung schon dermaßen genau passen und die Sonne müsste ständig am selben Platz bleiben.
Fisch hält Intimpiercing für Köder
Auch das ein Klassiker: Wahlweise Mann oder Frau, aber jeweils mit einem Intimpiercing, sagen wir ein Prinz Albert Piercing beim Mann oder ein Christina Piercing bei der Frau, gehen nackt baden. Ein Fisch wird durch das leuchtende Piercing, das wie ein Köder wirkt, angelockt und beißt herzhaft zu.
Natürlich ist das möglich, aber gleichzeitig auch höchst unwahrscheinlich. Nicht zuletzt ist man beim Schwimmen ja auch in Bewegung, das merkt auch der Fisch und vertreibt diesen. Auch hier haben wir von keinem belastbaren Fall gehört.
Piercings am Strand – Das sind keine Legenden
Lassen wir den Spaß mal beiseite, dann gilt es beim Thema Piercingschmuck am Strand darauf zu achten, dass es durch Reibung, Sand und Salzwasser zu Entzündungen kommen kann. Wir empfehlen daher, den Piercing-Kanal nach dem Strandtag gründlich zu reinigen und vielleicht tagsüber ein Piercing aus Bioplast einzulegen.