Piercingschmuck und Gesundheit
Bildgebende Verfahren sind Methoden der speziellen medizinischen Diagnostik, die Bilddaten von den Organen des Patienten liefern. Beispiele wären hier Röntgen oder Ultraschall.
Piercingschmuck kann bei der Untersuchung mit bildgebenden Verfahren zu Interferenzen führen und die Ergebnisse verfälschen.
Beim Röntgen kann ein Piercing nämlich gerade die Stelle verdecken, die besonders interessant für den Arzt bzw. den Patienten ist, und ermöglicht somit keine vollständige Diagnose. Zum Beispiel könnte ein Brustwarzenpiercing genau den Brustkrebstumor verdecken, wenn sich dieser direkt unter der Brustwarze befindet. Wird mit Magnetfeldern gearbeitet, kann sich der Piercingschmuck unter Umständen sehr stark erhitzen und auch dehnen, was zu Verletzungen oder sogar zum Ausfallen des Piercings führen kann. Dies ist aber nur bei Piercingschmuck der Fall, der aus ferromagnetischem Metall besteht. Andere Materialien wie PTFE, Acryl, organische Stoffe oder Titan sind hier normalerweise unproblematisch.
Grundsätzlich ist es ratsam, Piercings bei solchen Untersuchungen vorher abzulegen.
Bild eines Zungenpiercings im Röntgenbild
Kann man Blut spenden, wenn man gepierct ist?
Auch gepiercte Menschen können zur Blutspende, allerdings muss zwischen dem Stechen des Piercings und der Blutspende ein gewisser Zeitraum eingehalten werden. Dieser Zeitraum wird von den Blutspende-Institutionen meistens unterschiedlich lang eingefordert, daher informiert man sich am besten vor Ort. Der Grund für den Wartezeitraum liegt an der möglichen Entzündungsgefahr bei neuen Piercings, die für den Empfänger unter Umständen ein Gesundheitsrisiko bedeuten könnten.
Piercing während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft sollte man auf sein Bauchnabelpiercing achten. Dieses kann aufgrund des Anwachsens des Bauchumfangs gedehnt werden, sich entzünden oder herauswachsen. Eine Lösung kann hier sein, Piercingschmuck aus dehnbaren Materialien, zum Beispiel Bioplast, einzusetzen.
Intimpiercings sollten vor der Geburt auf jeden Fall entfernt werden, um eine Verletzung des Neugeborenen zu vermeiden.
Das Brustwarzenpiercing nimmt der Frau normalerweise nicht die Fähigkeit des Stillens, allerdings sollte während dem Stillen des Babys das Brustwarzenpiercing herausgenommen werden.