Erfrierungsgefahr durch Piercings?
Können Piercings wirklich zu Erfrierungen führen?
Immer wieder hört man im Winter Geschichten, meist in Foren oder sozialen Netzwerken, dass Piercings zu lokalen Erfrierungen der Haut und somit zu Gesundheitsschäden geführt hätten. Die dahinter steckende Idee ist die folgende: Da Piercings ja oft oder sogar meistens aus Metall sind und direkt auf der Haut liegen, kann sich dieses bei sehr kalten Temperaturen so weit herunterkühlen, dass es an den Stellen, wo das Piercing mit dem Körper in Berührung kommt, zu Erfrierungen kommen kann.
Unsere Erfahrung
Wir wollen hier nicht ausschließen, dass es unter gewissen Voraussetzungen vielleicht tatsächlich zu lokalen Erfrierungen aufgrund von Piercings kommen könnte, aber während der bald 15 Jahren, die wir uns mit Piercingschmuck beschäftigen, haben wir noch nicht einen einzigen solchen Fall mitbekommen.
Piercings, die nicht der Kälte ausgesetzt sind
Viele Piercings kommen ja gar nicht mit der Kälte in Berührung, da sie im Winter unter der Kleidung getragen werden (Bauchnabelpiercing, Intimpiercing, Brustwarzenpiercing) oder im Mund sind, wie das Zungenpiercing. Bei diesen Piercings ist jede Möglichkeit, dass es zu Erfrierungserscheinungen kommen könnte, bereits im Vorhinein ausgeschlossen.
Piercings, die auch im Winter offen getragen werden
Piercings, die auch im Winter meist offen getragen werden, sind: Augenbrauenpiercing, Ohrenpiercings, Lippenpiercings und andere Gesichtspiercings, wie das Marilyn Monroe (auch Crawford) Piercing. Aber auch hier sind Erfrierungen höchst unwahrscheinlich: Zum einen liegt der Piercing-Kanal ja unter der Haut und sollte somit ebenfalls geschützt sein.
Zum anderen liegen die Piercing-Ringe nicht am Körper auf, sondern fallen von diesem ab, gehalten nur von dem Piercing-Kanal. Die Hautstelle, die mit dem Metall in Kontakt kommt, ist somit denkbar klein.
Mögliche Situationen mit erhöhtem Risiko
Die einzige Situation, bei der wir uns ein Problem mit Erfrierungen überhaupt vorstellen können, wäre, wenn jemand viele Ohrenpiercings nebeneinander hat, die dann auf den Ohren aufliegen. Die Ohrmuscheln sind bekanntermaßen nicht gut durchblutet und sind bei extremer Kälte auch ohne Piercings der Gefahr ausgesetzt, zu erfrieren. Möglich, dass aufliegendes Metall diesen Prozess beschleunigt, aber wie gesagt, wir haben so etwas selbst noch nie mitbekommen.
Empfehlungen für den Winter
Grundsätzlich gilt im Winter, dass man sich der Kälte entsprechend anzieht. Das Piercing-Metall wird sich nur entsprechend der Außentemperatur abkühlen, nicht aber darunter. In dem Fall also, dass es so extrem kalt wird, dass Erfrierungen drohen, müssen Gesicht, Ohren, Mund und Nase geschützt werden, egal ob man ein Piercing trägt oder nicht.
Alternative: Bioplast Piercings
Wenn jemand sich nun trotzdem Sorgen macht, dass sein Piercing zu lange der Kälte ausgesetzt ist und ihm vielleicht doch schadet, der kann einfach auf Bioplast Piercings umsteigen. Diese sind, wie der Name schon sagt, nicht aus Metall, sondern aus hautverträglichem Bioplast, das sich auch bei niedrigsten Temperaturen nicht so stark herunterkühlt wie Metall. Ein Beispiel aus unserem Sortiment wäre das Circular Hufeisen Piercing aus Bioplast.