Das Helix Piercing: Eine Zeitlose Verschmelzung von Tradition und Moderne
Tradition trifft auf Zeitgeist
Im westlichen Kulturkreis fand das Helix Piercing besonders in den 90er Jahren seinen Durchbruch, ausgehend von der Punkszene, bis es schließlich in den Mainstream überging. Doch Helix Piercings sind weit mehr als ein Produkt der modernen Piercingbewegung. In vielen indigenen Kulturen, wie bei Stämmen in Südostasien, Nordamerika und Afrika, werden sie seit Jahrhunderten getragen. Besonders in Afrika, bei Stämmen wie den Fulbe oder den Massai, sind sie ein Zeichen von Wohlstand und Schönheit. In Nordamerika waren sie bei den Stämmen der Iowa und Pawnee bekannt, während in Südostasien, auf der Insel Borneo, die Zähne von Raubtieren als Helix Schmuck dienten, um den hohen Rang des Jägers zu symbolisieren.
Das Piercing-Prozedere
Unabhängig von der kulturellen Bedeutung bleibt das Stechen eines Helix Piercings ein sorgfältiger Prozess. Die zu durchstechende Stelle wird gründlich desinfiziert und eine Markierung gesetzt, bevor mit einer speziellen Piercingnadel der Durchstich erfolgt. Früher wurde teilweise eine Ohrlochpistole verwendet, doch aufgrund höherer Risiken ist diese Methode veraltet. Die Alternative, ein Dermal Punch, entfernt ein kleines Stück des Knorpelgewebes, was den Druck minimiert und die Heilung beschleunigt.
Die Heilung und Schmuckauswahl
Da Knorpel nicht durchblutet wird, dauert die Heilung eines Helix Piercings oft länger als bei anderen Piercings. Als erster Schmuck wird ein gerader Barbell empfohlen, um Druck auf den Heilungskanal zu vermeiden. Sobald das Piercing verheilt ist, kann eine Vielzahl von Schmuckstücken getragen werden, darunter Ball Closure Ringe und Labret Stecker mit einer Materialstärke von 1,6 Millimetern.
Varianten des Helix Piercings
Neben dem klassischen Helix gibt es Variationen wie das Anti-Helix, das am Ansatz der Ohrkante sitzt, und das Industrial- oder Scaffold-Piercing, bei dem zwei gegenüberliegende Helix-Piercings mit einem Barbell verbunden werden. Weiter unten an der Ohrkante findet man das Outer-Conch-Piercing, das allerdings streng genommen ein Conch-Piercing ist.